Aufgrund des kürzlich veröffentlichen Specials Adventure of Nebulandia und dem dieses Jahr erscheinenden Film Gold werden wir im heutigen Artikel unsere Meinung über Filler, Specials und Filme von One Piece äußern.
Anfangen wollen wir damit, dass wir klarstellen, dass wir Filler, Special und Filme allgemein mögen. Natürlich gibt es einzelne Filler-Episoden, die eine Ausnahme darstellen und es gibt auch Specials und Filme, die wir besser finden als andere, aber alles in allem, gefallen uns diese.
Uns gefällt unter anderem, dass der Fokus teilweise auch auf andere Charaktere gelegt wird, mit denen sich der Manga nicht unbedingt stark beschäftigt. Ein Beispiel dafür wäre Episode of Sabo. Während Ruffys Bruder im Dressrosa Arc zwar eine sehr wichtige Rolle spielte und auch häufiger zu sehen war, als andere Charaktere in diesem Arc, war er schlussendlich trotzdem keine Hauptfigur. Hauptsächlich die Strohhüte und Law wurden in diesem Arc besonders hervorgehoben, sowie die Charaktere, die sich bei ihnen befanden. Episode of Sabo fokussierte sich dafür umso mehr auf den Stabschef. Auch wenn das Special hauptsächlich Sabos Aktionen im Arc zusammenfasste, war es dennoch ein sehr netter Tribut an den Revolutionär. Zudem wurden auch einige Szenen ergänzt, die stattfanden, bevor er auf Ruffy traf und noch gar nicht wusste, dass sein Bruder in Dressrosa ist.
Ein weiteres Beispiel für den Fokus auf einen Charakter ist das oben erwähnte Special Adventure of Nebulandia. In diesem wird nämlich Foxy und seine Bande fokussiert. Dazu kommen auch noch die Filler nach dem Long Ring Long Land-Arc, sowie der Spa Island-Filler. Das Special und die Episoden werden dem Silberfuchs und seiner Foxy-Bande gewidmet und bringen diese auch noch in aktuellere Handlungen, während sie eigentlich schon seit dem Davy Back Fight kein Bestandteil des Mangas mehr waren. Es ist schön auch ältere Charaktere wiederzusehen, die Oda möglicherweise nicht mehr für seine Handlung braucht.
Allerdings haben die Charaktere in Fillern, Specials und Filmen häufig nicht genug Auftrittszeit, um sich zu entwickeln. Zwar stecken hinter den meisten Charakteren sehr interessanten Konzepte, wie zum Beispiel deren Vergangenheit oder Fähigkeiten, aber häufig ist nicht genug Zeit da, um diese richtig zu zeigen. Ein Beispiel dafür ist der Antagonist von Film Z Zephyr. Auf Corbys Frage, warum der ehemalige Marineadmiral so handelt, wird durch Garp erklärt, was in seiner Vergangenheit vorgefallen ist und warum er einen Groll gegen die Marine hegt. Diese Erklärung dauert aber nur wenige Minuten und wird mehr oder weniger auch nur durch Bilder veranschaulicht und nicht durch Szenen. Im Gegensatz dazu bekam der Antagonist des Dressrosa Arcs, Don Quichotte de Flamingo, mehrere Kapitel beziehungsweise Episoden, in denen seine Vergangenheit und die Hintergründe seines Handelns beleuchtet werden. Dazu kommen auch noch der Rückblick von Law, in dem De Flamingo ein wichtiger Teil ist, sowie die Vergangenheit Dressrosa, die durch die Übernahme des Himmlischen Dämons stark geprägt ist. Auch wenn wir die fehlende Tiefe in den Vergangenheit stark vermissen, können wir gleichzeitig auch nachvollziehen, warum diese nicht vorhanden ist. Rechnet man die Zeit zusammen, die die Erläuterung einer Vergangenheit im Anime benötigt, kommt man auf circa eine Stunde, was somit die Hälfte eines Specials oder Films ausmachen würde. Theoretisch hätte man in Fillern mehr Zeit, jedoch würde vermutlich auf Dauer das Interesse des Zuschauers nachlassen, welcher immerhin die Haupthandlung des Mangas weiter verfolgen möchte.
Ein weiterer unserer Negativpunkte, der wahrscheinlich ebenfalls mit der begrenzten Zeit zusammenhängt, sind die Kämpfe. Diese fallen meistens viel zu kurz und auch viel zu unspektakulär aus. Häufig bestehen sie aus einigen wenigen Angriffen, bis eine finale Attacke kommt. Hier gibt es allerdings auch deutliche Variationen. Es gibt Specials oder Filme, in denen geht der letzte Kampf zusammengerechnet gerade mal zwischen drei und fünf Minuten und es gibt etwas spektakulärere, die um die zehn Minuten dauern können. Dennoch sind diese im Vergleich mit den Kämpfen aus dem Anime, die aus teilweise 30 bis 40 Minuten Kampfszenen bestehen, deutlich kürzer und enthalten viel weniger Action und Spannung. Aber wie bereits oben erläutert, liegt das an der begrenzten Zeit. Würde man einen Kampf mit einbringen, der so eine Länge hat, würde dieser wieder die Hälfte des Specials oder Films einnehmen.
Jedoch müssen wir zugeben, dass die finalen Attacken der Charaktere sehr oft unglaublich in Szene gesetzt werden und die Kürze des Kampfes dadurch ein wenig wettmachen. Dies gilt aber leider nur für Specials und Filme. Die wenigsten Filler haben spektakuläre Kämpfe. Es ist sogar eher das Gegenteil der Fall: Viele Filler-Episoden haben überhaupt keine Kämpfe. Ein gutes Beispiel ist der G8-Filler, welcher mit dem Vizeadmiral Jonathan zwar einen Antagonisten hatte, aber gegen diesen gab es keinen Kampf, die Strohhut-Bande musste lediglich gegen seine Taktiken ankommen. Das Fehlen dieses Kampfes führte im Endeffekt dazu, dass dieser Arc keinen richtigen Hauptkampf hat, sondern lediglich einige kleine Kämpfe gegen Marinesoldaten.
Dies ist auch ein Argument für unseren nächsten Kritikpunkt: Filler sind häufiger langweiliger als die Haupthandlung. Dies setzt sich aus den oben genannten Punkten zusammen. Die Charakterdarstellung ist häufig viel zu flach oder fehlt teilweise komplett und die Kämpfe sind fast immer unter dem Niveau der Kämpfe der Haupthandlung und fehlen stellenweise komplett. Einige Filler und Specials fokussieren sich häufig auch nur auf Ruffy, sodass dieser der Einzige ist, der einen richtigen Kampf hat. Das lässt die restliche Strohhut-Bande unweigerlich in den Hintergrund rücken, was Etwas ist, dass normalerweise von Oda vermieden wird. Zwar stellt dieser auch nicht jeden Strohhut in jedem Arc komplett in den Mittelpunkt, aber die meisten bekommen doch genug Fokus und häufig auch Kämpfe.
Zu der Tatsache, dass wir Filler häufig langweiliger als die Originalhandlung finden, kommt auch noch der Fakt, dass diese zudem auch noch Fehler enthalten können. Davon sind nicht nur die Filler-Arcs, sondern auch einzelne Episoden in den Canon-Arcs betroffen. So konnte Zorro im Warship Island Arc zu früh Eisen schneiden. Während der Piratenjäger diese Technik erst in Arbana beim Kampf gegen Mr. 1 erlernt, spielt dieser Arc bereits im East Blue. Zudem gibt es eine Filler-Episode im Davy Back Fight Arc, die zeigt, dass Chopper innerhalb von sechs Stunden einen weiteren Rumble Ball ist. Wie später im Enies Lobby Arc gezeigt, hat dies eigentlich schwerwiegende Folgen, da das Rentier in diesem Fall nicht mehr in der Lage ist seine Transformationen zu kontrollieren. Und dies sind nur drei Beispiele für Fehler. Alle aufzuzählen, würde den Rahmen deutlich sprengen.
Eine weitere Sache, die uns stört, ist, dass Specials und Filme häufig zu einem Zeitpunkt entstanden, die der Haupthandlung weit zurückhängt. Das führt unweigerlich dazu, dass wir einige Sachen vermissen. In Adventure of Nebulandia fehlen zum Beispiel Law, Kinemon und Momonosuke, da das Special vor Punk Hazard spielt. Jedoch hat man sich an die Anwesenheit dieser Charaktere bereits gewöhnt und hat automatisch das Gefühl, dass Etwas fehlt.
Dazu kommt auch noch, dass Attacken und Techniken, die erst kürzlich im Manga oder Anime auftauchten niemals in Specials oder Filmen gezeigt werden, auch wenn diese erst Monate später herauskamen. Der Dressrosa Arc, der schon seit längerer Zeit im Manga abgeschlossen ist, hat zum Beispiel Ruffys neue Technik Gear Vier enthüllt und auch gezeigt, dass Zorro in der Lage ist verstärktes Rüstungshaki zu verwenden. Dies wird aber vermutlich in kurz darauffolgenden Specials und Filmen nicht unbedingt gezeigt werden und selbst wenn, wird es dort keine Möglichkeit geben diese Fähigkeiten weiter auszubauen und weiterzuentwickeln, da dies nur in der Haupthandlung möglich ist und somit nur dem Manga und dem Anime vorenthalten bleibt. Dass Filler diese neue Techniken aufgreifen, ist deutlich wahrscheinlicher, jedoch besteht hier die Gefahr, dass diese Techniken leicht verändert werden und unrealistische Eigenschaften erhalten. Im Icehunter Arc wirkte zum Beispiel Ruffys Gum-Gum-Jet-Gatling gegen Don Acchiino viel zu schwach, da sie diesen kaum verletzte, obwohl die Jet-Gatling damals zu den stärksten Attacken des Gummimenschen zählte und sogar in der Lage war Rob Luccis Eisenpanzer mühelos zu durchbrechen.
Was ebenfalls eine Art Rückschritt ist, aber wir dennoch mögen, sind Remakes. Zwar gefällt uns der gezwungene Rückschritt beziehungsweise Stillstand normalerweise nicht, allerdings liegt das daran, dass man sich an einem Zeitpunkt in der Handlung befindet, der dem aktuellen sehr nahe ist. Wenn ein Special aber einen Arc behandelt, der bereits vergangen ist, kann sich auf die damaligen Verhältnisse einstellen. Es geht dabei nicht um die Charakterentwicklung, sondern viel mehr um die Nostalgie und an die Erinnerungen, die man an diese vergangenen Arcs hat.
Bisher gibt es fünf Remakes: Movie 8 - Abenteuer in Alabasta - Die Wüstenprinzessin, was ein Remake des Alabasta Arcs ist, Movie 9 - Chopper und das Wunder der Winterkirschblüte, ein Remake des Drumm Arcs, Episode of Nami, das Remake des Arlong Arcs, Episode of Ruffy, welches zwar eine eigene Handlung hat, aber auch das Remake von Ruffys erster Vergangenheit mit Shanks beinhaltet und Episode of Merry, ein Remake des Water 7 und des Enies Lobby Arcs.
Episode of Sabo ist vermutlich eher kein Remake, da es zwar Szenen aus dem Dressrosa Arc zeigt, aber nicht den Fokus auf die erneute Erzählung dieses Arcs legt, sondern mehr auf Sabos Ankunft auf der Insel, die unter De Flamingos Herrschaft steht. Darüber hinaus wird im TV-Special nicht einmal der gesamte Arc wiedergegeben.
Neben des Nostalgiegefühls, welches man beim Schauen der Remakes bekommt, gefällt uns auch die Tatsache, dass dadurch ältere Arcs in besserer Qualität neu aufgelegt werden. Ruffys Vergangenheit, der Arlong Arc, der Drumm Arc und der Alabasta Arc sind Teile der Handlung, die schon sehr lange zurückliegen, teilweise mehr als zehn Jahre. Lediglich der Water 7 und der Enies Lobby Arc haben teilweise grandiose und überragende Animationen. Dennoch sieht das Remake Episode of Merry ein wenig besser aus.
Zwar leiden auch die Remakes darunter, dass sie zu wenig Zeit haben und dadurch teilweise stark gekürzt werden müssen, was wir zwar schade finden, aber dennoch verstehen und verkraften können. Diese Kürzungen fallen besonders in Episode of Merry auf, in der die Kämpfe gegen die CP9 auf wenige Attacken gekürzt wurden und Großteile fehlen, allerdings wäre ein Special, was die Kämpfe in voller Länge beinhalten würde, wahrscheinlich dreimal so lang wie ein normales Special. Und auch wenn die Kämpfe ein wenig unter dem Zeitmangel leiden, bringen die Remakes das ursprüngliche Gefühl, was man in diesen Arcs hatte trotzdem gut rüber.
Durch die vielen Kritikpunkte mag es zwar so wirken, als würden wir Filler, Specials und Filme nicht so sehr mögen, wie anfangs erwähnt, allerdings haben wir uns auch hier ein wenig auf die negativen Punkte konzentriert, da in den Fillern, Specials und Filmen natürlich auch das typische One Piece-Gefühl aufkommt. Man hat im Endeffekt immer noch die bekannten Charaktere und die Handlung schafft es auch trotz Fehler und weniger gute Kämpfe zu begeistern. Alles in allem sind sie nicht so viel schlechter als die richtige Handlung, auch wenn sie nicht das gleiche Niveau erreichen und vor allem auch die Specials und Filme haben wir uns mehrmals angeschaut, da wir sie grandios finden. Und auch einige Filler-Episoden sind es wert erneut angeschaut zu werden.
Teilt ihr unsere Meinung oder findet ihr Filler, Specials und Filme doch besser oder schlechter als wir? Und was gefällt euch davon am meisten?
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